#castor2025-TICKER
Ticker zum Protest gegen den Atommüll-Transport von der WAA Sellafield ins Zwischenlager Isar.
Die Ansammlung kleinerer Polizeiboote im Hafen von Bremerhaven spricht eine deutliche Sprache: die Vorbereitungen für die Ankunft der Pacific Grebe werden auch auf dem Wasser konkret.
Sobald diese „Ribs“, große Schlauchboote als Geleitschutz in Küstennähe und auf der Weser, die Mündung der Weser hinaufschwärmen, kommt das Atommüllschiff.
Heute Morgen hat der Wind abgenommen, das Wetter in der Nordseebucht ist besser geworden. Von der Pacific Grebe mit der hochradioaktiven Fracht an Bord ist bisher nichts zu sehen. Bei der Wasserschutzpolizei bzw. Küstenwache gibt es aktuell keine größeren Bewegungen, die auf eine zeitnahe Ankunft des Atommüll-Schiffs schließen lassen.
Besonders interessant ist dabei das Küstenwach-Schiff „Potsdam“, welches 2020 die GREBE über die Nordsee geleitet hat. Schon seit drei Tagen ist der AIS-Sender der Potsdam ausgeschaltet und das Schiff damit nicht mehr sichtbar. Bei der letzten Atommülllieferung in 2020 tauchte die Potsdam etwa 5 Stunden vor Nordenham auf dem AIS wieder auf. Außerdem setzten sich etwa 6 Stunden vor Ankunft kleinere Polizeischiffe aus Bremerhaven in Bewegung Richtung Wesermündung.
In Nordenham liefen die Vorbereitungen am Wochenende auf Hochtouren. Ein mobiler Kran ist im Midgart-Hafen aufgebaut worden und die leeren Schienenwaggons sind angekommen.
Als die „Pacific Grebe“ im Juli 2024 das letzte Mal in Nordenham war, vermutlich um die leeren Castoren zu holen, hatte sie das AIS nicht ausgeschaltet.
Damals ist sie so gefahren:
Anlässlich der in wenigen Tagen bevorstehenden Durchfahrt des CASTOR-Zuges durch den Bremer Hauptbahnhof haben heute gut 30 Aktive aus verschiedenen Anti-Atom-Gruppen eine zweistündige Kundgebung abgehalten. Neben den geplanten Redebeiträgen und Musik gab es auch spontane Beiträge zu aktuellen Themen der Atompolitik. Eine weitere Aktion ist am Transporttag in Planung.
Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat vom 25. März bis 5. April mehrere Gebiete mit Flugbeschränkungen festgelegt, wie die Deutsche Flugsicherung informiert. Dabei handelt es sich um die Gebiete „ED-R Nordenham“, „ED-R Hude“, „ED-R Fulda“ und „ED-R Niederaichbach“, allesamt also Gebiete, die vom Castortransport betroffen sind. Herauslesen können wir, dass der Transport über Fulda fahren sollte und spätestens am 5. April am AKW Isar ankommen soll.
Mahnwache in Nordenham
Dienstag, 1.4. ab 16 Uhr
Bahnhofsvorplatz
Pressekontakt
Kerstin Rudek
Tel. 015902154831
Die Strecke durch Deutschland
Mögliche Transportrouten:

HINTERGRUND
Statt nach Gorleben: Erster Castor-Transport nach Bayern steht bevor
Am 1. März hat der Genehmigungszeitraum für die ersten Castor-Transporte nach Bayern überhaupt begonnen. Bis Ende des Jahres müssen sieben Behälter mit hochradioaktivem Atommüll nach Niederbayern gebracht werden. Ziel dieser Transporte war ursprünglich Gorleben, bis sich im Rahmen des Atomausstiegs auf eine Umverteilung auf die Zwischenlagerhallen an den deutschen AKW geeinigt werden konnte.
Die Zwischenlagerhallen, in denen die Behälter dann geparkt werden, sind das nächste Sicherheitsproblem. Einst für 40 Jahre Betrieb gebaut und genehmigt endet dieser Zeitraum in Gorleben schon 2034. Die staatliche Betreiberbehörde BGZ will eine Verlängerung beantragen, möglicherweise geht es um Zeiträume bis 2140. Schon ganz am Anfang dieses Verfahrens sind „viele Fragen offen“, heißt es von der BI Lüchow-Dannenberg. Es werde deutlich, dass das Gefahrenpotential systematisch kleingeredet, neue Bedrohungslagen ignoriert und Transparenz sowie Öffentlichkeitsbeteiligung vernachlässigt werden.
mehr erfahren: Zwischenlager werden Jahrhundert-Lager.
Der hochradioaktive Atommüll in Deutschland muss deutlich länger zwischenlagern als ursprünglich geplant. Heimlich, still und leise werden aus Zwischenlagern Jahrhundertlager – obwohl Sicherheitsfragen ungeklärt sind.
Auch nach dem Abschalten der letzten deutschen AKW ist das Thema Atommüll noch lange nicht vom Tisch. Aber immerhin: Seit dem 15. April 2023 wächst der Atommüll-Berg aus dem Betrieb der deutschen Meiler nicht weiter (abgesehen von den Rückbau-Abfällen ...).
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