#castor2025-TICKER

Ticker zum Protest gegen den Atommüll-Transport von der WAA Sellafield ins Zwischenlager Isar.

18:00 Uhr – Castorwaggons werden nach Niederaichbach gebracht

3. April 2025

Um 18:00 Uhr hat der Castor-Zug sich nach dem Abkoppeln der Personenwaggons wieder in Bewegung gesetzt und Wörth an der Isar verlassen. Das nächste Ziel ist Niederaichbach, das Gelände des Atomkraftwerks Isar, das um 19.15 Uhr erreicht ist. Damit haben die Waggons ihr endgültiges Reiseziel erreicht. Die erste Castor-Anlieferung nach Bayern ist abgeschlossen.

Auf dem AKW-Gelände erfolgt in den kommenden Tagen das Einlagern der Castoren in das Zwischenlager.

Wunstorf: Castorzug fuhr über abgesackten Bahndamm

3. April 2025

Zwischen Hannover und Bremen können zwischen dem 7. und 28. April keine Züge mehr fahren: Ein Bahndamm muss saniert werden, nachdem Erde absackte. Im März war nach der Begutachtung der Bahnstrecke zwischen Wunstorf und Poggenhagen zunächst entschieden worden, dass auf etwa 300 Metern nur noch mit einer Geschwindigkeit von 30 Kilometern in der Stunde gefahren werden darf. – mehr dazu hier (ndr.de)

Über genau diese Gleise fuhr gestern Abend (2. April) gegen Mitternacht der Atomtransport aus Nordenham mit Ziel Bayern. Als sei der Transport von hochradioaktiven Castorbehältern nicht schon gefährlich genug, wurde hier offenbar völlig unnötig ein zusätzliches Risiko eingegangen. Diese Stelle hätte durch die Wahl einer Alternativroute umfahren werden können. Zudem war der Zug zwischen Bremen und Hannover für seine Verhältnisse sehr zügig unterwegs – ob vor Wunstorf wirklich auf 30kmh abgebremst wurde, darüber lässt sich nur spekulieren.

Pressemitteilung: Atomtransport erreicht unsicheres Zwischenlager in Bayern – Atomkraftgegner fordern ein Ende der Atomdebatte

3. April 2025

Nach 17,5 stündiger Fahrt einmal quer durch Deutschland hat heute Nachmittag der Atommülltransport aus der englischen Plutoniumfabrik Sellafield um 15:15 Uhr den Bahnhof Wörth an der Isar erreicht. Er wird von dort in das Zwischenlager am bayerischen AKW Isar rangiert. Atomkraftgegner:innen haben diesen Transport mit Protestveranstaltungen in Nordenham, Bremen, Göttingen, Salzderhelden, Fulda, Wicklesgreuth, Regensburg, Weiden Oberpfalz, Nürnberg, Landshut begleitet.

Anlass für die Proteste ist die Lagerung in einer unsicheren Zwischenlagerhalle auf unbestimmte Zeit. Ein Endlager für den Atommüll gibt es nicht. Mit Atommülltransporten wird das Problem nur von einem Ort zum anderen verlagert, aber nicht gelöst.
Parallel finden in Berlin die Koalitionsgespräche statt, bei denen eine Wiederinbetriebnahme der abgeschalteten Atomkraftwerke diskutiert wird. Das AKW Isar 2, an das der Atommüll gerollt ist, wäre hiervon betroffen. Nun kommt die Union mit der Idee, dass der Staat die alten Meiler wieder in Betrieb nehmen soll, weil die Energiekonzerne kein Interesse mehr daran haben.

„Wir zeigen im Kontext dieses CASTOR-Transports Bayerns Ministerpräsidenten Markus Söder und der Union klar die Rote Karte für ihre abwegigen Atompläne! Kein Gramm des bisher erzeugten Atommülls ist sicher „entsorgt“. Wird ernsthaft am Atomausstieg gerüttelt, sind wir wieder zu Zehntausenden auf Straße & Schiene“, so Kerstin Rudek vom Bündnis „CASTOR stoppen“.

Möglicherweise schon im kommenden Jahr ist mit einem weiteren Transport von sieben CASTOR-Behältern aus Sellafield nach Deutschland zu rechnen. Ziel wird dann die Zwischenlagerhalle am norddeutschen Atomkraftwerk Brokdorf sein. Es ist durchaus denkbar, dass die erprobte Logistik des Nordenhamer Midgard-Hafens auch für diese Lieferung genutzt wird.

  • es gibt weiterhin kein vertretbares Endlager-Konzept für den vorhandenen Atommüll
  • CASTOR-Zwischenlager werden zu gefährlich ungeeigneten Langzeitlagern
  • Atommüll ist nur ungefährlich, wenn er nicht entsteht: Brennelementefabrik in Lingen und Urananreicherung in Gronau beenden!
  • Atomkraft ist kein Klimaretter

Pressekontakt Bündnis CASTOR-stoppen: Kerstin Rudek Tel. 015902154831

Bündnis CASTOR-stoppen

Die Strecke durch Deutschland:

Die in 17,5 Stunden gefahrene Gesamtstrecke ist 878,2 km.
Pausen: Fulda 1,75 Std, Seelze 1 Std, Landshut 15min –> ca. 14,5 Std Fahrzeit = 60kmh Durchschnittsgeschwindigkeit

Der Transportablauf:

26. März 2025
20:00 Uhr – Pacific Grebe legt in Barrow-in-Furness ab

1. April
5:20 Uhr – Pacific Grebe erreicht Nordenham

2. April
20.10 Uhr – Pacific Grebe legt ab
Castorzug startet:
21:15 Uhr – Vorzug (2 Loks) verlassen Hafengelände
21:45 Uhr – Nordenham
22.37 Uhr – Hude
22.50 Uhr – Delmenhorst
23:00 Uhr – Bremen Hbf Gleis 1
23:25 Uhr – Verden / Aller
23:45 Uhr – Nienburg / Weser

3. April
0:15 Uhr – Hannover-Seelze (Stop)
1:10 Uhr – Hannover Laatzen
1:57 Uhr – Kreiensen
2:20 Uhr – Göttingen
2:35 Uhr – Bahnhof Eichenberg
4:09 Uhr – Fulda (Stop)
6:18 Uhr – Abfahrt Fulda
7:00 Uhr – Sterbfritz
8:15 Uhr – Würzburg
9:30 Uhr – Ansbach
11:04 Uhr – Treuchtlingen
13:00 Uhr – Pfaffenhofen
14:40 Uhr – Landshut
15:00 Uhr – Landshut Abfahrt
15:15 Uhr – Wörth an der Isar

15.15 Uhr – Ankunft am Zielbahnhof in Wörth an der Isar

3. April 2025

15:00 Uhr – Zug setzt Fahrt fort

3. April 2025

Aus Landshut wird berichtet, dass der Zwischenstopp schon beendet ist und der Castorzug nach Wörth weiterfährt.

Pressekontakt

Kerstin Rudek
Tel. 015902154831

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Die Strecke durch Deutschland

HINTERGRUND

Statt nach Gorleben: Erster Castor-Transport nach Bayern steht bevor

Am 1. März hat der Genehmigungszeitraum für die ersten Castor-Transporte nach Bayern überhaupt begonnen. Bis Ende des Jahres müssen sieben Behälter mit hochradioaktivem Atommüll nach Niederbayern gebracht werden. Ziel dieser Transporte war ursprünglich Gorleben, bis sich im Rahmen des Atomausstiegs auf eine Umverteilung auf die Zwischenlagerhallen an den deutschen AKW geeinigt werden konnte.

Die Zwischenlagerhallen, in denen die Behälter dann geparkt werden, sind das nächste Sicherheitsproblem. Einst für 40 Jahre Betrieb gebaut und genehmigt endet dieser Zeitraum in Gorleben schon 2034. Die staatliche Betreiberbehörde BGZ will eine Verlängerung beantragen, möglicherweise geht es um Zeiträume bis 2140. Schon ganz am Anfang dieses Verfahrens sind „viele Fragen offen“, heißt es von der BI Lüchow-Dannenberg. Es werde deutlich, dass das Gefahrenpotential systematisch kleingeredet, neue Bedrohungslagen ignoriert und Transparenz sowie Öffentlichkeitsbeteiligung vernachlässigt werden.

mehr erfahren: Zwischenlager werden Jahrhundert-Lager.
Der hochradioaktive Atommüll in Deutschland muss deutlich länger zwischenlagern als ursprünglich geplant. Heimlich, still und leise werden aus Zwischenlagern Jahrhundertlager – obwohl Sicherheitsfragen ungeklärt sind.

Auch nach dem Abschalten der letzten deutschen AKW ist das Thema Atommüll noch lange nicht vom Tisch. Aber immerhin: Seit dem 15. April 2023 wächst der Atommüll-Berg aus dem Betrieb der deutschen Meiler nicht weiter (abgesehen von den Rückbau-Abfällen ...).

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