ES IST NOCH NICHT VORBEI
Neue CASTOR-Transporte geplant!
CASTOR-Alarm? Hat sich da nicht jemand im Jahrzehnt vergriffen? Leider nicht. Seit 2020 sind Castor-Transporte gerollt bzw. geplant, bei denen hochradioaktiver Atommüll von Frankreich und Großbritannien nach Deutschland verschoben werden soll, ohne dass es ein Konzept für eine langfristige Lagerung gibt und geben kann. Jeder einzelne Transport stellt ein zusätzliches Risiko durch radioaktive Verstrahlung dar.
AKTUELLES
Wann kommt der CASTOR?
08 Juni 2020
Spendenkonto des BUND Landesverband Hessen e.V. GLS Gemeinschaftsbank eG IBAN: DE69 4306 0967 8013 6150 00 Stichwort: CASTOR BIBLIS
Bleibt weiter bereit und informiert. Tragt euch in den SMS-Verteiler ein, besucht unsere Homepage und folgt uns auf Twitter.Plötzlich „keine Eile“
27 Mai 2020
Nachdem das BASE den „Sofortvollzug“ der Transport-Genehmigung suspendiert hat, fasst Radio Dreyeckland in einem Beitrag die Situation um den Castor-Transport nach Biblis zusammen und warnt: „Es ist nun aktuell weiterhin für die kommenden Monate damit zu rechnen, daß die CASTOR-Behälter von Sellafield zunächst per Schiff zu einem der deutschen Nordsee-Häfen und danach per Zug von Norddeutschland ins südhessische Biblis gebracht werden sollen.“
Außerdem enthält der Beitrag weitere, sehr interessante / brisante Informationen:
„Dem BUND liegen zudem Informationen vor, wonach schon bei der Beladung der CASTOR-Behälter erhebliche Probleme auftraten: So wurde beispielsweise ein Primärdeckel – der innere von zwei Deckeln der CASTOR-Behälter – schief aufgesetzt. Dies hatte zur Folge, daß ein 24 Millimeter langer Metallspan vom Behälter abgeschabt wurde. Weiter kam es zu einem sicherheitsrelevanten Vorfall beim Befüllen mit den Glaskokillen. Diese Glaskokillen, in die das hochradioaktive Material eingeschmolzen ist, konnten nicht korrekt in den CASTOR-Behälter eingeführt werden, weil der entsprechende Behälterkorb zur deren Aufnahme verdreht und verzogen war. Der Primärdeckel konnte daher nicht richtig aufgesetzt werden.“
Sofortvollzug zurückgenommen – kein neuer Transporttermin
14 Mai 2020
Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) hat die sofortige Vollziehbarkeit der Aufbewahrungsgenehmigung für hochradioaktive Abfälle aus der Wiederaufarbeitung im Zwischenlager Biblis ausgesetzt. Es ergebe sich wegen der Corona-bedingten Suspendierung Mitte März keine Eilbedürftigkeit mehr, so das BASE in einer Pressemitteilung.
Derzeit sei „nach Angaben der BGZ mbH noch kein Zeitpunkt avisiert, wann der Rücknahmetransport stattfinden kann“.
WAA Sellafield startet Betrieb
04 Mai 2020
In „vorsichtigen Schritten“ werde die Arbeit in der britischen Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield wieder aufgenommen,berichtet der Betreiber Sellafield Ltd.. Über die kommenden Wochen sollen nun mit ca. 120 der sonst 1.500 Mitarbeiter*innen die wichtigsten Betriebszweige wieder in Betrieb genommen werden, die Wiederaufarbeitung gehöre aber noch nicht dazu. Die gesamte Anlage war geschlossen worden, nachdem Ende März Mitarbeiter positiv auf Covid-19 getestet wurden und in der Folge die Zahl jener, die sich selber isolierten schnell auf 1000 gestiegen war.
Aus der Anlage wird ein Atommülltransport mit Ziel Zwischenlager Biblis erwartet, der kurz vor dessen Start Mitte März auf einen bisher unbekannten Termin verschoben wurde. Es ist anzunehmen, dass der Normalbetrieb in Sellafield nötig sein sollte, um diesen Transport durchzuführen. (Quelle: .ausgestrahlt-Corona-Ticker, 4.5.2020)
BUND Hessen stellt sich quer gegen CASTOR-Einlagerung in Biblis
17 April 2020
Der BUND Hessen hat im April beim Verwaltungsgericht Darmstadt einen Antrag auf Aufhebung des Sofortvollzugs der Genehmigung des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) zur Einlagerung von sechs Atommüllbehältern aus Sellafield (UK) in das Zwischenlager am Atomkraftwerk Biblis gestellt.
Nutzt URENCO das Versammlungsverbot aus?
24 März 2020
Während ganz Europa zur Zeit mit massiven Einschränkungen der Versammlungsfreiheit überzogen wird, plant die Gronauer Urananreicherungsfirma Urenco für den 30. bzw. 31. März einen neuen Uran-Transport vom westfälischen Gronau zur russischen Atomfabrik Novouralsk. Anti-Atom-Initiativen rufen Urenco sowie die NRW-Landesregierung und die Bundesregierung dringend auf, in den Corona-Zeiten auf diese Belastung der Öffentlichkeit zu verzichten. Ein Schreiben an NRW-Wirtschaftsminister Pinkwart (FDP) ist unterwegs. Bei den letzten Uranmülltransporten hatten AtomkraftgegnerInnen zwei Uranmüllzüge zwischen Gronau und Münster mit Abseilaktionen für mehrere Stunden blockiert. Die freie Meinungsäußerung ist jetzt durch diverse Corona-Verfügungen weitgehend eingeschränkt.
„Die gesamte Gesellschaft wird derzeit aufgerufen, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Dazu gehören dann auch Proteste gegen gefährliche Atomtransporte. Es kann deshalb nicht sein, dass ausgerechnet jetzt ein Konzern wie Urenco mit seinen deutschen Anteilseignern RWE und EON mehrere Hundert Tonnen Atommüll unter Einsatz der Polizei und unter Vorhaltung von Schutzmaßnahmen durch die örtlichen Feuerwehren und Krankenhäuser auf die Reise schickt. Die Route führt von Gronau über Steinfurt, Münster, Drensteinfurt, Hamm, den Kreis Unna, das Ruhrgebiet, Duisburg, Viersen, Mönchengladbach, Venlo und viele niederländische Orte bis zum Hafen Amsterdam. Die Menschen in Russland dürfen ohnehin nur sehr eingeschränkt protestieren, sodass die Uranmüllexporte auch ohne Corona schon unmoralisch sind – jetzt muss Urenco dringend öffentlich Verantwortung zeigen,“ so Udo Buchholz vom örtlichen Arbeitskreis Umwelt Gronau.
Erst am 12. März hatte Innenminister Seehofer einen für Anfang April geplanten Castor-Transport vom britischen Sellafield ins stillgelegte AKW Biblis aufgrund der Corona-Gefahren abgesagt. Das gleiche muss jetzt auch für die Uran-Transporte gelten!
BASE-Stellungnahme zu Neumann-Vorwürfen
16 März 2020
In einem offenen Brief sowie einer Pressemitteilung des BUND Hessen wurden im Vorfeld des geplanten (und nun verschobenen) Castortransports von Sellafield nach Biblis detaillierte Kritik an der Genehmigung des Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) erhoben. Das Bundesamt hat nun recht ausführlich auf die Kritik reagiert.
„Das ‚BASE‘ gibt sich relativ viel Mühe, die detaillierte Kritik von Wolfgang Neumann und vom BUND an der Einlagerungsgenehmigung der Sellafield-Castoren in Biblis zu entkräften“, bewertet Atomkraftgegner Franz die Stellungnahme. „Einfach ignorieren war ihm nicht möglich, immerhin.“
Inhaltlich bleibe es aber auf dem bekannten Niveau, einerseits einfach die gesetzlichen Minimalanforderungen als gut und ausreichend zu akzeptieren, und andererseits davon auszugehen, dass alles beherrschbar ist, weil ja nie zwei Probleme gleichzeitig auftreten können… Dass die Genehmigungsdauern nicht ausreichend werden, wird letztlich einfach damit „gelöst“, dass die Verantwortlichen der Lager ja ein paar Jahre vor Genehmigungsablauf einen Plan vorzulegen hätten, was dann passieren soll…
#castor2020 verschoben!
14 März 2020
Liebe Atomkraftgegner*innen, liebe Klimaaktivisten*innen,
es waren leider nicht die umfangreichen Kritikpunkte am Sicherheitskonzept für den Transport und der Einlagerung im Zwischenlager Biblis, die für den am Donnerstag Abend verkündeten Castor-Stopp sorgten. 6.000 Beamt*innen der Bundespolizei sollen so gegen die Infektion mit dem Corona-Virus geschützt werden, begründet Bundesinnenminister Seehofer die Absage des Transporttermins für „Anfang April“.
Dieser Atommülltransport ist also nur verschoben!
Die Mitte Februar erteilte Transportgenehmigung gilt bis zum 31.12.2020. Wie lange die Vorsorgemaßnahmen gegen das Infektionsrisiko nun gelten und ob es realistisch ist, dass der Castor-Transport noch dieses Jahr stattfinden wird, darüber lässt sich aktuell natürlich nur spekulieren.
Eines ist aber durch die Veröffentlichungen des Innenministeriums deutlich geworden: Unsere Protestankündigungen wurden sehr ernst genommen. Sonst bräuchte es wohl keine 6.000 Polizisten zum Schutz der Gleise… Die Gesamtzahl der eingeplanten Beamt*innen liegt noch höher durch den Wasserschutz etc.
Diese jetzt bekannt gewordene Dimension bedeutet aber auch, dass mit einiger Sicherheit kurz vor dem nächsten Transporttermin „Allgemeinverfügungen“ oder besser: generelle Demoverbote für bestimmte Bereiche an der Transportstrecke erlassen werden, die unsere Grundrechte aushebeln. In den betroffenen Regionen wird in den Tagen vor dem Transport eine Dauerbelagerung durch die Polizei stattfinden, an Brücken, Bahnübergängen, Bahnhöfen, mit Kontrollen und Platzverweisen – so wie damals in und um Gorleben.
Mit dem Castor kommt nicht nur der Atommüll zurück – sondern auch der Polizeistaat…
Wie geht es jetzt weiter?
Wir wollen die Terminverschiebung nutzen, um erneut und nachdrücklich auf die Sicherheitsdefizite und Risiken hinzuweisen:
An den Zielorten der Castortransporte (geplant sind neben der Fuhre für Biblis in den kommenden Jahren Transporte zu den AKW Philippsburg, Isar und Brokdorf) gibt es kein belastbares Reparaturkonzept für defekte Behälter. Die Zwischenlagerhallen sind nicht sicher gegen Einwirkungen von außen. Grundsätzlich gibt es kein Konzept für die langfristige Lagerung der hochradioaktiven Abfälle, dennoch wird mit jedem Reaktorbetriebstag mehr von dem hochgiftigen Dreck produziert. Bis zu einer verantwortbaren Lösung für den Atommüll muss das Hin- und Herschieben der Abfälle unterbleiben!
Der Transport muss nicht verschoben, sondern abgesagt werden! Wir wollen einen generellen Stopp der geplanten Atommülltransporte durchsetzen.
Das Bündnis „Castor stoppen“ bleibt weiter am Ball, wir werden unsere Aktionen planen, Kritikpunkte vorbringen und euch alle informieren, sobald es Neuigkeiten zum Transport gibt.
Vielen Dank für das Interesse und die Unterstützung!
Bündnis CASTOR-stoppen – https://www.castor-stoppen.de
„Corona-Pause“ für generellen Castor-Stopp nutzen!
13 März 2020
Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) begrüßt die Entscheidung, den Atommülltransport wegen der Infektionsgefahr abzusagen.
Die „Corona-Pause“ müsse nun genutzt werden, um einen generellen Stopp der geplanten Atommülltransporte durchzusetzen. An den Zielorten der Castortransporte gebe es kein belastbares Reparaturkonzept für defekte Behälter.
„Bis zu einer verantwortbaren Endlagerung hochradioaktiver Abfälle muss das Hin- und Herschieben von Atommüll unterbleiben!“, fordert BI-Sprecher Wolfgang Ehmke.
Delegation der BI auf der Atommüllkonferenz am 29.2. in Göttingen:
Castortransport für Anfang April abgesagt!
12 März 2020
Bundesinnenminister Horst Seehofer hat den geplanten Atommülltransport aus England abgesagt!
Die für die erste Aprilwoche geplante Lieferung von Atommüll aus der britischen Plutoniumfabrik Sellafield mit Ziel Zwischenlager Biblis sei „mit sofortiger Wirkung suspendiert“, heißt es in einem Schreiben von Bundespolizeichef Dieter Romann. Der Einsatz sei wegen der aktuellen Ausbreitung des Corona-Virus „nicht zu verantworten“. Getroffen hat die Entscheidung Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU).
Das Infektionsrisiko für das Großaufgebot von 6.000 Bundespolizisten, die die Gleise sichern sollten, müsse vermieden werden.
Wann der Transport nachgeholt wird, darüber ist bisher nichts bekannt. Die Transportgenehmigung gilt bekanntlich bis zum 31. Dezember 2020.
AKTUELLES
SPENDENKONTO
Sued-Westdeutsche
Anti-Atom-Initiativen
IBAN: DE 54 4306 0967 6020 2675 01
BIC: GENODEM1GLS
Kto: 602 026 750 1 | BLZ: 430 609 67
GLS Gemeinschaftsbank Bochum
Stichwort: "CastorStoppen"