#castor2025-TICKER
Ticker zum Protest gegen den Atommüll-Transport von der WAA Sellafield ins Zwischenlager Isar.
Nach BR-Informationen wird der Castor-Transport am Mittag noch einen Zwischenhalt in Landshut machen, offenbar für einen Lokführerwechsel, und am Nachmittag dann am Zielbahnhof in Wörth an der Isar erwartet. Dort werden die Personenwaggons aus dem Zugverband rangiert.
Der Streckenabschnitt, der durch Wörth an der Isar führt, soll für mehrere Stunden in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt werden. Für diese Strecke ist allerdings laut Deutsche Bahn erst heute Abend ab 20:25 Uhr Schienenersatzverkehr angekündigt. Soll der Castor so lange in Landshut stehen?
Nach der Ankunft am Bahnhof in Wörth an der Isar fährt der Castor-Zug auf einem Privatgleis direkt in das Zwischenlager. Stefan Mirbeth, Sprecher der Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ), schätzt, dass die Castoren am frühen Abend das Gelände erreichen. (aus: Liveticker idowa.de)
Wir wissen gerade nicht, wo sich der Atommüllzug aufhält. Deshalb ein Rechenspiel:
- Fulda Abfahrt war 6.18 Uhr, Würzburg Ankunft war 8:15 Uhr -> Strecke ist 100km lang
- Würzburg ab 8:15 Uhr – Ansbach an 9:30 Uhr -> 100km Entfernung (etwas schneller gewesen)
- Ansbach – Ingolstadt –> auch 100km –> Ankunft Ingolstadt 10.45 – 11.00 Uhr
- Ingolstadt – Regensburg –> 80km (also Fahrzeit ca. 1 Std) –> rechnerische Ankunft Regensburg 12.00 Uhr
- Regensburg – Landshut –> 60km (also Fahrzeit ca. 1 Std) –> rechnerische Ankunft Landshut gegen 13.00 Uhr
Am Hauptbahnhof Ingolstadt ist aktuell (12.25 Uhr) vom Atomtransport nichts zu sehen:
Ob es einen Zusammenhang mit dem Castortransport gibt, ist unklar:
- Ein Zug von Ingolstadt nach Regensburg, Abfahrt 10.05 Uhr fällt aus. Ursache: „Oberleitungsschaden“.
- Ein Zug von Ingolstadt nach Regensburg Abfahrt 12.05 Uhr fällt aus. Ursache: „technische Störungen am Zug“.
Es handelt sich um die Strecke, die der Castor nehmen müsste.
Auf dem Bahnhof in Nürnberg Fischbach hat es heute Vormittag eine kleine Protestaktion gegen den Atommüllzug gegeben. Durch eine andere Streckennutzung fuhr der Castor hier nicht entlang.
Pressekontakt
Kerstin Rudek
Tel. 015902154831
Die Strecke durch Deutschland
HINTERGRUND
Statt nach Gorleben: Erster Castor-Transport nach Bayern steht bevor
Am 1. März hat der Genehmigungszeitraum für die ersten Castor-Transporte nach Bayern überhaupt begonnen. Bis Ende des Jahres müssen sieben Behälter mit hochradioaktivem Atommüll nach Niederbayern gebracht werden. Ziel dieser Transporte war ursprünglich Gorleben, bis sich im Rahmen des Atomausstiegs auf eine Umverteilung auf die Zwischenlagerhallen an den deutschen AKW geeinigt werden konnte.
Die Zwischenlagerhallen, in denen die Behälter dann geparkt werden, sind das nächste Sicherheitsproblem. Einst für 40 Jahre Betrieb gebaut und genehmigt endet dieser Zeitraum in Gorleben schon 2034. Die staatliche Betreiberbehörde BGZ will eine Verlängerung beantragen, möglicherweise geht es um Zeiträume bis 2140. Schon ganz am Anfang dieses Verfahrens sind „viele Fragen offen“, heißt es von der BI Lüchow-Dannenberg. Es werde deutlich, dass das Gefahrenpotential systematisch kleingeredet, neue Bedrohungslagen ignoriert und Transparenz sowie Öffentlichkeitsbeteiligung vernachlässigt werden.
mehr erfahren: Zwischenlager werden Jahrhundert-Lager.
Der hochradioaktive Atommüll in Deutschland muss deutlich länger zwischenlagern als ursprünglich geplant. Heimlich, still und leise werden aus Zwischenlagern Jahrhundertlager – obwohl Sicherheitsfragen ungeklärt sind.
Auch nach dem Abschalten der letzten deutschen AKW ist das Thema Atommüll noch lange nicht vom Tisch. Aber immerhin: Seit dem 15. April 2023 wächst der Atommüll-Berg aus dem Betrieb der deutschen Meiler nicht weiter (abgesehen von den Rückbau-Abfällen ...).
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