ES IST NOCH NICHT VORBEI
Neue CASTOR-Transporte geplant!
CASTOR-Alarm? Hat sich da nicht jemand im Jahrzehnt vergriffen? Leider nicht. Seit 2020 sind Castor-Transporte gerollt bzw. geplant, bei denen hochradioaktiver Atommüll von Frankreich und Großbritannien nach Deutschland verschoben werden soll, ohne dass es ein Konzept für eine langfristige Lagerung gibt und geben kann. Jeder einzelne Transport stellt ein zusätzliches Risiko durch radioaktive Verstrahlung dar.
AKTUELLES
Großübung der Bundespolizei
18 Februar 2020
- Einsatzkräfte des Landes Rheinland-Pfalz, aus Hessen und von der Bundespolizei trainieren dabei zum Beispiel, wie sie gemeinsam „gewaltbereite Störer in den Griff bekommen“.
- Angenommene Ausgangslage war am Morgen eine Demonstration mit etwa 400 Personen im Raum Dahn.
- Am Dahner Ortsrand stehen zwei Wasserwerfer bereit
- Auf den Gleisen der Wieslauterbahn wird ein Lastwagen stehen, der die Trasse für einen heranfahrenden Zug blockiert.
- Demonstranten blockieretn einen Bahnübergang und ketteten sich an die Gleise
Notwendige Schadensvorsorge ist nicht gewährleistet
17 Februar 2020
Das Sicherheitsniveau bestehender Genehmigungen zur Zwischenlagerung bestrahlter Brennelemente wird durch die erteilte Genehmigung zur Zwischenlagerung hoch radioaktiver Abfälle aus der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield im Standort-Zwischenlager Biblis „noch unterschritten“, urteilt der Physiker Wolfgang Neumann in einem Offenen Brief an das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). Die nach Atomgesetz notwendige Schadensvorsorge „ist damit nicht gewährleistet“, so Neumann.
Zentraler Kritikpunkt an der am Freitag erteilten Genehmigung ist die fehlende Vorsorge im Falle eines Primärdeckeldichtheitsverlustes. Neumann führt außerdem den unbekannten Verbleib der Abfälle nach Ablauf der Betriebserlaubnis des Zwischenlagers, die nur 40 Jahre gilt, sowie mangelnde Sicherheit gegenüber eines Behälter- oder eines Flugzeugabsturzes auf den Behälter auf. Weder eine Umweltverträglichkeitsprüfung noch eine Öffentlichkeitsbeteiligung wurden für die Genehmigung durchgeführt.
Weitere Details zum Transportablauf
17 Februar 2020
Die Veröffentlichungen der GNS und ein Artikel im Mannheimer Morgen vom 15.2. verraten weitere Details zum Transportablauf des #castor2020:
- Die Behälter werden zunächst auf der Schiene von der Wiederaufarbeitungsanlage in Sellafield zu einem englischen Seehafen gebracht, wo sie auf ein Spezial-Schiff für den Transport verladen werden. Von dort aus dauere die Reise bis ins Zwischenlager in Biblis rund eine Woche, so ein GNS-Sprecher auf Nachfrage.
- In einem deutschen Hafen werden die Castoren vom Schiff auf spezielle Eisenbahnwaggons umgeladen.
- Der Zug mit sechs Behältern fährt vom Hafen bis nach Biblis auf das Kraftwerksgelände.
- Dort werden die Behälter abgeladen und ins Zwischenlager gebracht. „Die hierfür verwendeten Kräne und Fahrzeuge seien für Handhabungen von leeren und beladenen Brennelementbehältern mit vergleichbaren Abmessungen ausgelegt und am Standort bereits vielfach bewährt“, so die GNS.
Genehmigung erteilt: Transport kommt zwischen 1. März – 31. Dezember
14 Februar 2020
Heute hat das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) eine erste Genehmigung für den Rücktransport der hochradioaktiven Abfälle erteilt. Die Transportfirma DAHER Nuclear Technologies GmbH habe „nach Prüfung alle dafür notwendigen Sicherheitsanforderungen nachgewiesen“.
Genehmigt ist der Transport der hochradioaktiven Abfälle aus Sellafield zum Zwischenlager Biblis in maximal sechs Transportbehältern im Zeitraum vom 1. März bis 31. Dezember 2020.
Wann genau und auf welchem Weg konkret der Transport stattfindet, „stimmt die Antragstellerin insbesondere mit den zuständigen Sicherheitsbehörden der Länder und des Bundes sowie dem Eisenbahn-Bundesamt als zuständige atomrechtliche Aufsichtsbehörde für den Schienentransport ab“, heißt es in der aktuellen Pressemitteilung des BASE.
Bisher war in den Medien von „Frühjahr 2020“ die Rede. Es gibt Gerüchte, dass der Transport „in wenigen Wochen“ starten könnte.
Castortransport über deutschen Hafen
14 Februar 2020
Nach Informationen des französischen Anti-Atom-Netzwerks Sortir du nucléaire und Greenpeace Frankreich wird das Transportschiff mit den Castorbehältern aus Sellafield in einem deutschen Hafen anlegen. Es soll sich um das Schiff „Oceanic Pintail“ handeln, ein über 30 Jahre alter „Nuclear Fuel Carrier“ der britischen WAA-Betreiberfirma.
Aktuell befindet es sich im Heimathafen Barrow in Furness, nahe der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield. Über marinevesseltraffic.com kann derzeit die Position des Schiffes abgefragt werden. Wenn der Transport beginnt, ist es möglich, dass diese öffentliche Ortung nicht mehr funktioniert.
(Foto: vesseltracker.com)
CASTOR-Gegner*innen ziehen positive Bilanz
03 Februar 2020
An einem Dutzend Orten hat es am Sonntag im Rahmen eines ersten Aktionstags kreative und wirkungsvolle Protestaktionen gegen den geplanten CASTOR-Transport aus der WAA Sellafield (GB) ins hessische Biblis gegeben. Damit hat ein Teil der Anti-Atom-Bewegung deutlich gemacht, dass sowohl erneute CASTOR-Transporte als auch eine angedachte Renaissance der Atomkraft als Energieträger auf erheblichen Widerstand stoßen werden.
Wendland
02 Februar 2020
Atomkraftgegner aus dem Wendland haben heute auf einer Bahnstrecke nahe Lüchow im Vorfeld des Castortransports von Sellafield nach Biblis im Frühjahr 2020 ihren Protest kundgetan. „Wir haben in all den Jahren so viel Unterstützung von Euch erfahren, heute ist es umgekehrt: Heute sind wir alle Biblis!“
Bilder: Andreas Conradt / PubliXviewinG
Biblis
02 Februar 2020
Nach einer kurzen Auftakt-Kundgebung am Bibliser Bahnhof zogen an die 100Teilnehmer*innen in Richtung Stichgleis zum AKW. Auf den Gleisen war eine Aktion vorbereitet. Es wurde ein Castorbehälter von sechs Zombies – stellvertretend für die 6 CASTOR-Behälter und 6 totgeglaubte, aber noch laufende AKW in Deutschland – in Richtung des AKW getragen. Die Demonstranten konnten jedoch mit Hilfe von gelben Xen den Transport für heute abwenden.
Gronau
02 Februar 2020
Am Sonntag (2.2.20) fand der 401. monatliche Sonntagsspaziergang an der Urananreicherungsanlage in Gronau (NRW) statt. Wie immer am ersten Sonntag im Monat trafen sich dabei Mitglieder mehrerer Umwelt- und Friedensorganisationen aus dem Grenzgebiet der Bundesrepublik und der Niederlande. Der Sonntagsspaziergang fand vor dem Hintergrund der überörtlichen Proteste gegen drohende Castor-Atommülltransporte statt, zum Beispiel aus Großbritannien zum Atomkraftwerk Biblis in Hessen. Laut Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau ist gerade auch die Bevölkerung im Münsterland sowie im Emsland massiv von Atommüll-Lagerstätten betroffen. Neben der Lagerung von Uranmüll unter dem freien Himmel in Gronau gibt es u. a. Castor-Atommüll-Lager in Ahaus (NRW) und Lingen (Niedersachsen).
Auf dem Gelände der Gronauer Uranfabrik stehen bereits seit Dezember wieder Bahnwaggons für weitere Urantransporte. Wann der nächste Uranmüllexport von Gronau nach Russland erfolgen soll, ist öffentlich noch nicht bekannt.
Weitere Informationen: https://bbu-online.de
Karlsruhe
02 Februar 2020
AKTUELLES
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Stichwort: "CastorStoppen"