#castor2025-TICKER
Ticker zum Protest gegen den Atommüll-Transport von der WAA Sellafield ins Zwischenlager Isar.
Mahnwachen:
in Bremen vor Durchfahrt des Castors, Bahnhofsvorplatz, Termin folgt
Info-Telefon für Bremen: +49 176 78027597
Landshut am Mittwoch (2.4.) um 14:00 Uhr vor dem Rathaus
weitere folgen.
In diesem NDR-Artikel (Stand 31.3., 21.20 Uhr) wird unsere Sprecherin Kerstin Rudek zitiert: „Sie gehe davon aus, dass der Zug mit dem radioaktiven Atommüll erst am kommenden Wochenende ins Brennelementezwischenlager in Ohu/Isar bei Landshut (Bayern) fährt.“
- das ist so nicht richtig. Wir rechnen mit der Abfahrt des Zuges und der Ankunft am AKW Isar noch VOR dem kommenden Wochenende.
Erneut hat sich ein Schiff auf den Weg in die norddeutsche Bucht gemacht, das bereits am 2020-Castor beteiligt war: die „WSP 3“ ist gegen 21.30 Uhr in Wilhelmshaven ausgelaufen. Es stellte 2020 mit der (seit drei Tagen vom AIS verschwundenen) „Potsdam“ den Geleitschutz der „Pacific Grebe“ bis zum Anleger Midgard Hafen. Nördlich von Langeoog / Spiekeroog wartete die WSP3 auf den Konvoi und schloss sich diesem dann an.
„Nach Informationen der Kreiszeitung wird der Atomfrachter, es handelt sich erneut um die unter britischer Flagge fahrende „Pacific Grebe“, Nordenham am frühen Dienstagmorgen erreichen.“ – so steht es in einem Artikel der Nordsee Zeitung von heute.
Eine Einschätzung zum Transportablauf, basierend auf den Erfahrungen aus 2020:
- das Schiff brauchte damals 5 Tage und 9 Stunden. Laut eines GNS-Sprechers war das „planmäßig“. Die Abfahrt der GREBE war 26.3. um 20 Uhr. Damit ist mit der Ankunft heute (31.3.) am späten Abend oder in der Nacht zu rechnen, spätestens morgen (1.4.) früh. Wie hier im Ticker schon beschrieben gibt es deutliche Hinweise auf die nahende Ankunft, sobald sich die Boote der WSP in Bewegung setzen.
- die Verladung der sieben Behälter mithilfe des Mobilkrans auf Castorwaggons wird mindestens einen Tag beanspruchen
- die Abfahrt des Castorzuges in Nordenham erfolgt also nicht vor Mittwoch.
- die (weitgehend störfungsfreie) Fahrzeit bis zum AKW Biblis betrug 2020 14 Stunden. Die Entfernung bis zum AKW Isar ist noch weiter.
Der noch leere Midgard-Kai am Nachmittag:
Es ist wieder Ruhe eingekehrt auf der Weser und vor Nordenham Midgard-Hafen. Die Schlauchboote der Polizei haben sich wieder im Vorhafen von Bremerhaven versammelt. Auch das größere Schiff „WSP 4“ ist südlich von Nordenham auf dem Weg zurück zu seinem Startort Brake. Die „BREMEN“ kehrt aus der Wesermündung zurück nach Bremerhaven. Größere Begleitschiffe eines Konvois sind bisher nicht gefunden worden.
Pressekontakt
Kerstin Rudek
Tel. 015902154831
Die Strecke durch Deutschland
Mögliche Transportrouten:

HINTERGRUND
Statt nach Gorleben: Erster Castor-Transport nach Bayern steht bevor
Am 1. März hat der Genehmigungszeitraum für die ersten Castor-Transporte nach Bayern überhaupt begonnen. Bis Ende des Jahres müssen sieben Behälter mit hochradioaktivem Atommüll nach Niederbayern gebracht werden. Ziel dieser Transporte war ursprünglich Gorleben, bis sich im Rahmen des Atomausstiegs auf eine Umverteilung auf die Zwischenlagerhallen an den deutschen AKW geeinigt werden konnte.
Die Zwischenlagerhallen, in denen die Behälter dann geparkt werden, sind das nächste Sicherheitsproblem. Einst für 40 Jahre Betrieb gebaut und genehmigt endet dieser Zeitraum in Gorleben schon 2034. Die staatliche Betreiberbehörde BGZ will eine Verlängerung beantragen, möglicherweise geht es um Zeiträume bis 2140. Schon ganz am Anfang dieses Verfahrens sind „viele Fragen offen“, heißt es von der BI Lüchow-Dannenberg. Es werde deutlich, dass das Gefahrenpotential systematisch kleingeredet, neue Bedrohungslagen ignoriert und Transparenz sowie Öffentlichkeitsbeteiligung vernachlässigt werden.
mehr erfahren: Zwischenlager werden Jahrhundert-Lager.
Der hochradioaktive Atommüll in Deutschland muss deutlich länger zwischenlagern als ursprünglich geplant. Heimlich, still und leise werden aus Zwischenlagern Jahrhundertlager – obwohl Sicherheitsfragen ungeklärt sind.
Auch nach dem Abschalten der letzten deutschen AKW ist das Thema Atommüll noch lange nicht vom Tisch. Aber immerhin: Seit dem 15. April 2023 wächst der Atommüll-Berg aus dem Betrieb der deutschen Meiler nicht weiter (abgesehen von den Rückbau-Abfällen ...).
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