#castor2025-TICKER
Ticker zum Protest gegen den Atommüll-Transport von der WAA Sellafield ins Zwischenlager Isar.
Aktuell (8:00 Uhr) keine Polizei in Fürth, kurz vor Nürnberg. Vermutlich nimmt der Castorzug eine Güterstrecke südlich von Nürnberg, um den Hauptbahnhof zu umfahren.
Um 6.18 Uhr hat der Atommüllzug nach einem Logistikstopp seit etwa 4.30 Uhr Fulda verlassen. Nach einem lauten Hupton setzte sich der hunderte Meter lange Zug in Bewegung. Zwei Hubschrauber begleiten den Zug.
Ein Messgerät für Strahlung schlug deutlich aus, als der Zug unter der Brücke hindurch fuhr.
Der zweite Lokverband, vermutlich ein Vorzug mit Ersatzloks, fuhr hingegen nicht los.
Nächstes Etappenziel des Castorzugs ist Würzburg.
„Es war sehr viel Polizei im Einsatz“, so Bernd Ebeling, der Einsatz sei aber ruhig verlaufen. Mit einem Strahlenmessgerät sei er auf einer Brücke über der Bahnstrecke gut 25 Meter entfernt gewesen, das Gerät zeigte beim Durchfahren des Zuges 0,177 Mikro-Sievert pro Stunde an. „Der Nullwert war 0,07“, so Ebeling, also herrschte für kurze Zeit etwa das 2,5-fache an Gammastrahlung. Der selbstständige Ingenieur sei in seiner Heimat mit der Atommüll-Thematik aufgewachsen, in Gorleben befindet sich ebenfalls ein großes Zwischenlager. „Die Atommüll-Problematik ist immer noch nicht gelöst“, spricht er von unsicheren Zwischenlagern und befürchtet einen Schaden für die deutsche Wirtschaft im Falle einer AKW-Reaktivierung, wie angedacht von der Union: „Die Energie aus neuen Atomkraftwerken ist sehr teuer, was nicht nur der deutschen Industrie, sondern auch der Bevölkerung schaden würde“. (aus osthessen-zeitung.de)
5:30 Uhr – Auf dem Gleis neben dem Castorzug steht der Vorzug, zwei einzelne dem Atommüllzug vorausfahrende Ersatzloks. Deren Motor läuft.
6:15 Uhr – aktuell keine Hubschrauber über dem Bahnhof Fulda
- für Presse-Interviewfragen: vor Ort in Fulda ist Bernd Ebeling, Tel. 01573 3214585
Der Castorzug steht in Fulda für einen Tank- und Logistikstop. Zwei Hubschrauber fliegen, rund um den Transport viel Polizei, die Personenkontrollen durchführen.
Um 2:35 Uhr: Durchfahrt Bahnhof Eichenberg.
Gegen 2.45 Uhr haben wir bestätigt bekommen: Der Zug wird weder über Kassel noch über Erfurt fahren, die weitere Strecke ab Eichenberg ist Bad Sooden-Allendorf – Bebra – Bad Hersfeld – Hünfeld nach Fulda.
Pressekontakt
Kerstin Rudek
Tel. 015902154831
Die Strecke durch Deutschland
HINTERGRUND
Statt nach Gorleben: Erster Castor-Transport nach Bayern steht bevor
Am 1. März hat der Genehmigungszeitraum für die ersten Castor-Transporte nach Bayern überhaupt begonnen. Bis Ende des Jahres müssen sieben Behälter mit hochradioaktivem Atommüll nach Niederbayern gebracht werden. Ziel dieser Transporte war ursprünglich Gorleben, bis sich im Rahmen des Atomausstiegs auf eine Umverteilung auf die Zwischenlagerhallen an den deutschen AKW geeinigt werden konnte.
Die Zwischenlagerhallen, in denen die Behälter dann geparkt werden, sind das nächste Sicherheitsproblem. Einst für 40 Jahre Betrieb gebaut und genehmigt endet dieser Zeitraum in Gorleben schon 2034. Die staatliche Betreiberbehörde BGZ will eine Verlängerung beantragen, möglicherweise geht es um Zeiträume bis 2140. Schon ganz am Anfang dieses Verfahrens sind „viele Fragen offen“, heißt es von der BI Lüchow-Dannenberg. Es werde deutlich, dass das Gefahrenpotential systematisch kleingeredet, neue Bedrohungslagen ignoriert und Transparenz sowie Öffentlichkeitsbeteiligung vernachlässigt werden.
mehr erfahren: Zwischenlager werden Jahrhundert-Lager.
Der hochradioaktive Atommüll in Deutschland muss deutlich länger zwischenlagern als ursprünglich geplant. Heimlich, still und leise werden aus Zwischenlagern Jahrhundertlager – obwohl Sicherheitsfragen ungeklärt sind.
Auch nach dem Abschalten der letzten deutschen AKW ist das Thema Atommüll noch lange nicht vom Tisch. Aber immerhin: Seit dem 15. April 2023 wächst der Atommüll-Berg aus dem Betrieb der deutschen Meiler nicht weiter (abgesehen von den Rückbau-Abfällen ...).
mehr erfahren: