#castor2025-TICKER
Ticker zum Protest gegen den Atommüll-Transport von der WAA Sellafield ins Zwischenlager Isar.
Mahnwachen:
in Bremen vor Durchfahrt des Castors, Bahnhofsvorplatz, Termin folgt
Info-Telefon für Bremen: +49 176 78027597
Landshut am Mittwoch (2.4.) um 14:00 Uhr vor dem Rathaus
weitere folgen.
Anlässlich des erwarteten Castor-Transports in das Zwischenlager am AKW Isar fordert Landshuts Landrat Peter Dreier (Freie Wähler) erneut „Sicherheitsmaßnahmen“ für die bestehenden 16 Atommüllzwischenlagerhallen in Deutschland. Um den Atommüll besser vor der „Bedrohung aus Russland“ schützen zu können, sollten „entsprechende Sicherheitsmaßnahmen“ entweder an allen 16 Zwischenlagerstandorten, besser aber an nur einem Standort ergriffen werden. Geiers Favorit: Gorleben, dorthin sollten sämtliche Castoren gebracht werden. Hintergrund dieser Forderung ist auch, dass in manchen Ecken Bayerns weiterhin geglaubt wird, dass mit Gorleben ein Endlagerstandort gefunden wurde. Doch das Bergwerk Gorleben wird schon seit 2024 wieder verfüllt.
Gorleben war einst Ziel des aktuellen Castortransports, nach dem „Neustart“ der Endlagersuche kam es zu einer bundesweiten Einigung, wonach die Behälter aus der Wiederaufarbeitung auf Zwischenlager in ganz Deutschland verteilt wurden – deshalb rollt nun ein Transport nach Bayern.
Stehen werden die sieben Behälter dann für sehr lange Zeit neben zahlreichen anderen Castoren mit Müll aus dem Betrieb der Meiler Isar-1 und -2. Die Zwischenlagerhalle ist unzureichend gegen Einwirkungen von außen geschützt, ein Anschlag könnte zur Katastrophe für die ganze Region werden. Wie lange die Castoren dicht halten, weiß niemand. Doch sie müssen noch lange halten, denn völlig unklar ist, wohin und wann der Müll abtransportiert wird, denn nirgends auf der Welt gibt es ein „sicheres“ Endlager – und an der Isar kann der Abfall auch nicht bleiben.
Das Dilemma ist offensichtlich. Und doch schreit manch Politiker in Bayern entgegen aller Argumente und Fakten nach einem AKW-Restart. Wahnsinn.
Das Schiff „HMS CHARGER“ der Royal Navy ist vor der Wesermündung aufgetaucht. Ob es einen Zusammenhang mit dem Atomtransport gibt, ist unklar. Es fährt definitiv nicht in einem Verbund mit der „Pacific Grebe“, dafür ist es mit knapp 20 Knoten viel zu schnell. Aktuell weiter westlich folgt die baugleiche „HMS TRUMPETER“, mit ebenfalls 20 Knoten. Beide Schiffe sind im dänischen Esbjerg gestartet. Dass gleich zwei Schnellboote aus dem Absenderland des Atommülls an dessen ersten Bestimmungsort auftauchen, kann kein Zufall sein!
UPDATE 15 Uhr: beide Schiffe haben den Marinestützpunkt Wilhelmshaven angesteuert.
13:45 Uhr – Mit dem „WSP 4“ ist ein weiteres Schiff der Wasserschutzpolizei im Bereich des Midgart-Hafens von Nordenham angekommen. Zwei sehr schnelle (bis zu 40 Knoten) Schlauchboote WS-105 und -106 fahren auf der Weser, alle weiteren Schlauchboote sind in den Vorhafen Bremerhaven zurückgekehrt.
UPDATE 14:30 Uhr: Alle Schlauchboote befinden sich wieder im Vorhafen.
Seit heute morgen um 7 Uhr kreuzt in der Wesermündung die BREMEN, ein Schiff der Wasserschutzpolizei:
UPDATE 14.30 Uhr: die BREMEN hat sich auf den Rückweg nach Bremerhaven gemacht. In einem Zusammenhang mit der Ankunft der GREBE steht sie derzeit offenbar nicht.
(Screenshot aus: vesselfinder.com)
Auf dem AIS sichtbar sind die Boote: W27, Bremen 10 und 20, WS105, WS 106 und WS 107, und Booknis. Es handelt sich bei allen um unterschiedlich große Schlauchboote der WSP („RIBS“).
Größere Begleitschiffe wie die Potsdam sind bisher nicht auszumachen, vermutlich weil sie ihre Kennung weiterhin abgeschaltet haben. Nur die „Bremen“ regt Interesse durch ihr Verweilen in der Wesermündung.
Derzeit (12:15 Uhr) liegen die RIBs an einem Anleger auf der Weser, nördlich von Nordenham. Kommt die Pacific Grebe in Küstennähe, werden zumindest die größeren der RIBs dem Atommüllfrachter höchstwahrscheinlich entgegenfahren und ihn ab der Wesermündung bis zum Midgart-Kai begleiten. Das wird auf dem AIS dann sichtbar sein.
Pressekontakt
Kerstin Rudek
Tel. 015902154831
Die Strecke durch Deutschland
Mögliche Transportrouten:

HINTERGRUND
Statt nach Gorleben: Erster Castor-Transport nach Bayern steht bevor
Am 1. März hat der Genehmigungszeitraum für die ersten Castor-Transporte nach Bayern überhaupt begonnen. Bis Ende des Jahres müssen sieben Behälter mit hochradioaktivem Atommüll nach Niederbayern gebracht werden. Ziel dieser Transporte war ursprünglich Gorleben, bis sich im Rahmen des Atomausstiegs auf eine Umverteilung auf die Zwischenlagerhallen an den deutschen AKW geeinigt werden konnte.
Die Zwischenlagerhallen, in denen die Behälter dann geparkt werden, sind das nächste Sicherheitsproblem. Einst für 40 Jahre Betrieb gebaut und genehmigt endet dieser Zeitraum in Gorleben schon 2034. Die staatliche Betreiberbehörde BGZ will eine Verlängerung beantragen, möglicherweise geht es um Zeiträume bis 2140. Schon ganz am Anfang dieses Verfahrens sind „viele Fragen offen“, heißt es von der BI Lüchow-Dannenberg. Es werde deutlich, dass das Gefahrenpotential systematisch kleingeredet, neue Bedrohungslagen ignoriert und Transparenz sowie Öffentlichkeitsbeteiligung vernachlässigt werden.
mehr erfahren: Zwischenlager werden Jahrhundert-Lager.
Der hochradioaktive Atommüll in Deutschland muss deutlich länger zwischenlagern als ursprünglich geplant. Heimlich, still und leise werden aus Zwischenlagern Jahrhundertlager – obwohl Sicherheitsfragen ungeklärt sind.
Auch nach dem Abschalten der letzten deutschen AKW ist das Thema Atommüll noch lange nicht vom Tisch. Aber immerhin: Seit dem 15. April 2023 wächst der Atommüll-Berg aus dem Betrieb der deutschen Meiler nicht weiter (abgesehen von den Rückbau-Abfällen ...).
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