#castor2025-TICKER
Ticker zum Protest gegen den Atommüll-Transport von der WAA Sellafield ins Zwischenlager Isar.
Nun steht die Abfahrt des Atommüllzuges kurz bevor: um 21:30 Uhr wurde das Hafentor geöffnet.
21:15 Uhr – Zwei einzelne rote Diesel-Loks (ohne Castor-Waggons) haben das Hafengelände verlassen. Es handelt sich um den Vorzug, der vor dem Castorzug fährt. Die Abfahrt des eigentlichen Atommüll-Zuges kann nun nicht mehr lange dauern. Beim letzten vergleichbaren Transport in 2020 lagen zwischen dem Start des Vorzuges und des Castors etwa 10 Minuten.
21.00 Uhr – Noch gibt es keine Anzeichen dafür, dass der Castor-Zug in Kürze startet: Das Hafentor, die Ausfahrts-Schiene vom Midgard-Hafen, ist noch zu. Es ist Polizei aus Lüneburg und Göttingen in Nordenham aufgefahren.
Die Bahnbrücke über die Hunte bei ELsfleth wird weiter bewacht, das WSP-Boot W27 hat gerade W20 abgelöst. Ein Helikopter der Bundespolizei fliegt Suchschleifen über der Schiene von Hude Richtung Nordenham, Höhe Elsfleth.
Weiterhin ist die Mahnwache auf dem Bahnhofsvorplatz in Bremen ein Anlaufpunkt.
In Begleitung eines Schleppers hat die Pacific Grebe am 2. April um 20.10 Uhr den Midgard Hafen von Nordenham wieder verlassen. Vier WSP-Boote begleiten die Grebe die Weser hinauf.
Möglicherweise ist es nicht der letzte Besuch des Atommüll-Frachters in Nordenham. Wahrscheinlich im kommenden Jahr soll ein weiterer Atomtransport mit ebenfalls sieben Castor-Behältern aus der Plutoniumfabrik Sellafield in England nach Deutschland durchgeführt werden, Ziel ist in dem Falle das norddeutsche Atomkraftwerk Brokdorf. Es ist durchaus denkbar, dass die erprobte Logistik des Nordenhamer Midgard-Hafens auch für diese Lieferung genutzt wird. – mehr zum Brokdorf-Transport hier
Pressekontakt
Kerstin Rudek
Tel. 015902154831
Die Strecke durch Deutschland
HINTERGRUND
Statt nach Gorleben: Erster Castor-Transport nach Bayern steht bevor
Am 1. März hat der Genehmigungszeitraum für die ersten Castor-Transporte nach Bayern überhaupt begonnen. Bis Ende des Jahres müssen sieben Behälter mit hochradioaktivem Atommüll nach Niederbayern gebracht werden. Ziel dieser Transporte war ursprünglich Gorleben, bis sich im Rahmen des Atomausstiegs auf eine Umverteilung auf die Zwischenlagerhallen an den deutschen AKW geeinigt werden konnte.
Die Zwischenlagerhallen, in denen die Behälter dann geparkt werden, sind das nächste Sicherheitsproblem. Einst für 40 Jahre Betrieb gebaut und genehmigt endet dieser Zeitraum in Gorleben schon 2034. Die staatliche Betreiberbehörde BGZ will eine Verlängerung beantragen, möglicherweise geht es um Zeiträume bis 2140. Schon ganz am Anfang dieses Verfahrens sind „viele Fragen offen“, heißt es von der BI Lüchow-Dannenberg. Es werde deutlich, dass das Gefahrenpotential systematisch kleingeredet, neue Bedrohungslagen ignoriert und Transparenz sowie Öffentlichkeitsbeteiligung vernachlässigt werden.
mehr erfahren: Zwischenlager werden Jahrhundert-Lager.
Der hochradioaktive Atommüll in Deutschland muss deutlich länger zwischenlagern als ursprünglich geplant. Heimlich, still und leise werden aus Zwischenlagern Jahrhundertlager – obwohl Sicherheitsfragen ungeklärt sind.
Auch nach dem Abschalten der letzten deutschen AKW ist das Thema Atommüll noch lange nicht vom Tisch. Aber immerhin: Seit dem 15. April 2023 wächst der Atommüll-Berg aus dem Betrieb der deutschen Meiler nicht weiter (abgesehen von den Rückbau-Abfällen ...).
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