#castor2025-TICKER

Ticker zum Protest gegen den Atommüll-Transport von der WAA Sellafield ins Zwischenlager Isar.

Schiff kommt am frühen Dienstagmorgen

31. März 2025

„Nach Informationen der Kreiszeitung wird der Atomfrachter, es handelt sich erneut um die unter britischer Flagge fahrende „Pacific Grebe“, Nordenham am frühen Dienstagmorgen erreichen.“ – so steht es in einem Artikel der Nordsee Zeitung von heute.

Zum Transportablauf

31. März 2025

Eine Einschätzung zum Transportablauf, basierend auf den Erfahrungen aus 2020:

  • das Schiff brauchte damals 5 Tage und 9 Stunden. Laut eines GNS-Sprechers war das „planmäßig“. Die Abfahrt der GREBE war 26.3. um 20 Uhr. Damit ist mit der Ankunft heute (31.3.) am späten Abend oder in der Nacht zu rechnen, spätestens morgen (1.4.) früh. Wie hier im Ticker schon beschrieben gibt es deutliche Hinweise auf die nahende Ankunft, sobald sich die Boote der WSP in Bewegung setzen.
  • die Verladung der sieben Behälter mithilfe des Mobilkrans auf Castorwaggons wird mindestens einen Tag beanspruchen
  • die Abfahrt des Castorzuges in Nordenham erfolgt also nicht vor Mittwoch.
  • die (weitgehend störfungsfreie) Fahrzeit bis zum AKW Biblis betrug 2020 14 Stunden. Die Entfernung bis zum AKW Isar ist noch weiter.

Der noch leere Midgard-Kai am Nachmittag:

15 Uhr – Polizeieinheiten wieder im Vorhafen

31. März 2025

Es ist wieder Ruhe eingekehrt auf der Weser und vor Nordenham Midgard-Hafen. Die Schlauchboote der Polizei haben sich wieder im Vorhafen von Bremerhaven versammelt. Auch das größere Schiff „WSP 4“ ist südlich von Nordenham auf dem Weg zurück zu seinem Startort Brake. Die „BREMEN“ kehrt aus der Wesermündung zurück nach Bremerhaven. Größere Begleitschiffe eines Konvois sind bisher nicht gefunden worden.

Landrat von Landshut warnt vor Risiko für Zwischenlager

31. März 2025

Anlässlich des erwarteten Castor-Transports in das Zwischenlager am AKW Isar fordert Landshuts Landrat Peter Dreier (Freie Wähler) erneut „Sicherheitsmaßnahmen“ für die bestehenden 16 Atommüllzwischenlagerhallen in Deutschland. Um den Atommüll besser vor der „Bedrohung aus Russland“ schützen zu können, sollten „entsprechende Sicherheitsmaßnahmen“ entweder an allen 16 Zwischenlagerstandorten, besser aber an nur einem Standort ergriffen werden. Geiers Favorit: Gorleben, dorthin sollten sämtliche Castoren gebracht werden. Hintergrund dieser Forderung ist auch, dass in manchen Ecken Bayerns weiterhin geglaubt wird, dass mit Gorleben ein Endlagerstandort gefunden wurde. Doch das Bergwerk Gorleben wird schon seit 2024 wieder verfüllt.

Gorleben war einst Ziel des aktuellen Castortransports, nach dem „Neustart“ der Endlagersuche kam es zu einer bundesweiten Einigung, wonach die Behälter aus der Wiederaufarbeitung auf Zwischenlager in ganz Deutschland verteilt wurden – deshalb rollt nun ein Transport nach Bayern.

Stehen werden die sieben Behälter dann für sehr lange Zeit neben zahlreichen anderen Castoren mit Müll aus dem Betrieb der Meiler Isar-1 und -2. Die Zwischenlagerhalle ist unzureichend gegen Einwirkungen von außen geschützt, ein Anschlag könnte zur Katastrophe für die ganze Region werden. Wie lange die Castoren dicht halten, weiß niemand. Doch sie müssen noch lange halten, denn völlig unklar ist, wohin und wann der Müll abtransportiert wird, denn nirgends auf der Welt gibt es ein „sicheres“ Endlager – und an der Isar kann er auch nicht bleiben.

Das Dilemma ist offensichtlich. Und doch schreit manch Politiker in Bayern entgegen aller Argumente und Fakten nach einem AKW-Restart. Wahnsinn.

GB-Kriegsschiff vor Wesermündung!

31. März 2025

Das Schiff „HMS CHARGER“ der Royal Navy ist vor der Wesermündung aufgetaucht. Ob es einen Zusammenhang mit dem Atomtransport gibt, ist unklar. Es fährt definitiv nicht in einem Verbund mit der „Pacific Grebe“, dafür ist es mit knapp 20 Knoten viel zu schnell. Aktuell weiter westlich folgt die baugleiche „HMS TRUMPETER“, mit ebenfalls 20 Knoten. Beide Schiffe sind im dänischen Esbjerg gestartet. Dass gleich zwei Schnellboote aus dem Absenderland des Atommülls an dessen ersten Bestimmungsort auftauchen, kann kein Zufall sein!

UPDATE 14.30 Uhr: offenbar steuert zumindest das erste Schiff den Marinestützpunkt Wilhelmshaven an.

Mahnwache in Nordenham
Dienstag, 1.4. ab 16 Uhr
Bahnhofsvorplatz

Pressekontakt

Kerstin Rudek
Tel. 015902154831

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HINTERGRUND

Statt nach Gorleben: Erster Castor-Transport nach Bayern steht bevor

Am 1. März hat der Genehmigungszeitraum für die ersten Castor-Transporte nach Bayern überhaupt begonnen. Bis Ende des Jahres müssen sieben Behälter mit hochradioaktivem Atommüll nach Niederbayern gebracht werden. Ziel dieser Transporte war ursprünglich Gorleben, bis sich im Rahmen des Atomausstiegs auf eine Umverteilung auf die Zwischenlagerhallen an den deutschen AKW geeinigt werden konnte.

Die Zwischenlagerhallen, in denen die Behälter dann geparkt werden, sind das nächste Sicherheitsproblem. Einst für 40 Jahre Betrieb gebaut und genehmigt endet dieser Zeitraum in Gorleben schon 2034. Die staatliche Betreiberbehörde BGZ will eine Verlängerung beantragen, möglicherweise geht es um Zeiträume bis 2140. Schon ganz am Anfang dieses Verfahrens sind „viele Fragen offen“, heißt es von der BI Lüchow-Dannenberg. Es werde deutlich, dass das Gefahrenpotential systematisch kleingeredet, neue Bedrohungslagen ignoriert und Transparenz sowie Öffentlichkeitsbeteiligung vernachlässigt werden.

mehr erfahren: Zwischenlager werden Jahrhundert-Lager.
Der hochradioaktive Atommüll in Deutschland muss deutlich länger zwischenlagern als ursprünglich geplant. Heimlich, still und leise werden aus Zwischenlagern Jahrhundertlager – obwohl Sicherheitsfragen ungeklärt sind.

Auch nach dem Abschalten der letzten deutschen AKW ist das Thema Atommüll noch lange nicht vom Tisch. Aber immerhin: Seit dem 15. April 2023 wächst der Atommüll-Berg aus dem Betrieb der deutschen Meiler nicht weiter (abgesehen von den Rückbau-Abfällen ...).

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