#castor2025-TICKER
Ticker zum Protest gegen den Atommüll-Transport von der WAA Sellafield ins Zwischenlager Isar.
Kerstin Rudek (Sprecherin des Bündnis CASTOR-stoppen): „Solange nicht für ein einziges Gramm des bisher entstandenen Atommülls ein Konzept für eine sichere Endlagerung existiert, müssen Atomtransporte unterbleiben. Jeder CASTOR-Transport ist einer zu viel, weil er das Problem nur verschiebt und nicht löst.“
Heute Abend gegen 20.00 Uhr hat das Atommüll-Transportschiff „Pacific Grebe“ den britischen Hafen Barrow-in-Furness verlassen und nimmt nun Kurs auf Deutschland. An Bord befinden sich sieben Behälter mit hochaktivem Atommüll. Mit der Ankunft in Nordenham ist mit Bezugnahme auf die Transportzeit in 2020 (damals wurden ebenfalls Castoren aus Sellafield über Nordenham transportiert) mit spätestens Dienstag, 1. April zu rechnen, möglicherweise auch früher. Dort werden die Behälter umgeladen auf Schienenwaggons, was mindestens einen Tag dauern wird. Ziel für den Atommüll ist dann das Zwischenlager am AKW Isar-2 in Bayern, eine unsichere Lagerhalle, wo der Abfall für unbestimmte Zeit abgestellt wird.
Am kommenden Sonntag (30.3.) findet in Bremen eine Kundgebung um 14 Uhr am Bremer Hauptbahnhof. Die Bürgerinitiative Arbeitskreis Wesermarsch ruft zu mehreren Mahnwachen auf dem Vorplatz des Nordenhamer Bahnhofs auf. Auch an anderen Orten entlang der möglichen Transportstrecke und am Ziel sind Protestmahnwachen geplant.
(Hinweis zur Grafik: die GREBE ist eingezeichnet weil öffentlich nicht sichtbar, da das AIS seit dem 24.3. abgeschaltet ist. Zu sehen sind zwei Schlepper vorn und hinten, die das Schiff durch die Schleuse manövrieren.)
Im Hafen von Barrow in Furness gibt es erneut Bewegung: zwei Schlepp-Schiffe befinden sich genau in dem Bereich am Pier, an dem sich das Nuklearschiff „Pacific Grebe“ befindet. Möglicherweise deutet das darauf hin, dass das Schiff heute Abend mit Ziel Deutschland ablegt. An Bord befinden sich sieben Behälter mit hochradioaktivem Atommüll.
Kundgebung gegen den ungelösten Atommüll-Tourismus: Sonntag, 30. März um 14 Uhr am Bremer Hauptbahnhof. Die Bürgerinitiative Arbeitskreis Wesermarsch ruft zu mehreren Mahnwachen auf dem Vorplatz des Nordenhamer Bahnhofs auf.
Heute Vormittag hat die „Pacific Egret“, ebenfalls ein Nuclear Carrier, den Hafen von Barrow-in-Furness verlassen. Es befindet sich auf dem Weg Richtung Norden. Da es mit eingeschaltetem AIS-Sender fährt, wird es sich nicht um das Schiff mit dem deutschen Atommüll an Bord handeln.
Die „Pacific Grebe“ befindet sich weiterhin am Kai in Barrow-in-Furness, wegen des am 24.3. abgeschalteten AIS-Senders unsichtbar.
Pressekontakt
Kerstin Rudek
Tel. 015902154831
Die Strecke durch Deutschland
HINTERGRUND
Statt nach Gorleben: Erster Castor-Transport nach Bayern steht bevor
Am 1. März hat der Genehmigungszeitraum für die ersten Castor-Transporte nach Bayern überhaupt begonnen. Bis Ende des Jahres müssen sieben Behälter mit hochradioaktivem Atommüll nach Niederbayern gebracht werden. Ziel dieser Transporte war ursprünglich Gorleben, bis sich im Rahmen des Atomausstiegs auf eine Umverteilung auf die Zwischenlagerhallen an den deutschen AKW geeinigt werden konnte.
Die Zwischenlagerhallen, in denen die Behälter dann geparkt werden, sind das nächste Sicherheitsproblem. Einst für 40 Jahre Betrieb gebaut und genehmigt endet dieser Zeitraum in Gorleben schon 2034. Die staatliche Betreiberbehörde BGZ will eine Verlängerung beantragen, möglicherweise geht es um Zeiträume bis 2140. Schon ganz am Anfang dieses Verfahrens sind „viele Fragen offen“, heißt es von der BI Lüchow-Dannenberg. Es werde deutlich, dass das Gefahrenpotential systematisch kleingeredet, neue Bedrohungslagen ignoriert und Transparenz sowie Öffentlichkeitsbeteiligung vernachlässigt werden.
mehr erfahren: Zwischenlager werden Jahrhundert-Lager.
Der hochradioaktive Atommüll in Deutschland muss deutlich länger zwischenlagern als ursprünglich geplant. Heimlich, still und leise werden aus Zwischenlagern Jahrhundertlager – obwohl Sicherheitsfragen ungeklärt sind.
Auch nach dem Abschalten der letzten deutschen AKW ist das Thema Atommüll noch lange nicht vom Tisch. Aber immerhin: Seit dem 15. April 2023 wächst der Atommüll-Berg aus dem Betrieb der deutschen Meiler nicht weiter (abgesehen von den Rückbau-Abfällen ...).
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