Bündnis CASTOR-stoppen | www.castor-stoppen.de
castor2020: Aufgeschoben - nicht aufgehoben
#castor2020 verschoben!

Liebe Atomkraftgegner*innen, liebe Klimaaktivisten*innen,

es waren leider nicht die umfangreichen Kritikpunkte am Sicherheitskonzept für den Transport und der Einlagerung im Zwischenlager Biblis, die für den am Donnerstag Abend verkündeten Castor-Stopp sorgten. 6.000 Beamt*innen der Bundespolizei sollen so gegen die Infektion mit dem Corona-Virus geschützt werden, begründet Bundesinnenminister Seehofer die Absage des Transporttermins für „Anfang April“.

Dieser Atommülltransport ist also nur verschoben!

Die Mitte Februar erteilte Transportgenehmigung gilt bis zum 31.12.2020. Wie lange die Vorsorgemaßnahmen gegen das Infektionsrisiko nun gelten und ob es realistisch ist, dass der Castor-Transport noch dieses Jahr stattfinden wird, darüber lässt sich aktuell natürlich nur spekulieren.

Eines ist aber durch die Veröffentlichungen des Innenministeriums deutlich geworden: Unsere Protestankündigungen wurden sehr ernst genommen. Sonst bräuchte es wohl keine 6.000 Polizisten zum Schutz der Gleise... Die Gesamtzahl der eingeplanten Beamt*innen liegt noch höher durch den Wasserschutz etc.

Diese jetzt bekannt gewordene Dimension bedeutet aber auch, dass mit einiger Sicherheit kurz vor dem nächsten Transporttermin „Allgemeinverfügungen“ oder besser: generelle Demoverbote für bestimmte Bereiche an der Transportstrecke erlassen werden, die unsere Grundrechte aushebeln. In den betroffenen Regionen wird in den Tagen vor dem Transport eine Dauerbelagerung durch die Polizei stattfinden, an Brücken, Bahnübergängen, Bahnhöfen, mit Kontrollen und Platzverweisen - so wie damals in und um Gorleben.

Mit dem Castor kommt nicht nur der Atommüll zurück - sondern auch der Polizeistaat...

Wie geht es jetzt weiter?

Wir wollen die Terminverschiebung nutzen, um erneut und nachdrücklich auf die Sicherheitsdefizite und Risiken hinzuweisen:

An den Zielorten der Castortransporte (geplant sind neben der Fuhre für Biblis in den kommenden Jahren Transporte zu den AKW Philippsburg, Isar und Brokdorf) gibt es kein belastbares Reparaturkonzept für defekte Behälter. Die Zwischenlagerhallen  sind nicht sicher gegen Einwirkungen von außen. Grundsätzlich gibt es kein Konzept für die langfristige Lagerung der hochradioaktiven Abfälle, dennoch wird mit jedem Reaktorbetriebstag mehr von dem hochgiftigen Dreck produziert. Bis zu einer verantwortbaren Lösung für den Atommüll muss das Hin- und Herschieben der Abfälle unterbleiben!

Der Transport muss nicht verschoben, sondern abgesagt werden! Wir wollen einen generellen Stopp der geplanten Atommülltransporte durchsetzen.

Das Bündnis "Castor stoppen" bleibt weiter am Ball, wir werden unsere Aktionen planen, Kritikpunkte vorbringen und euch alle informieren, sobald es Neuigkeiten zum Transport gibt.

Vielen Dank für das Interesse und die Unterstützung!

Bündnis CASTOR-stoppen  -  https://www.castor-stoppen.de

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